20. Juni 2018

Kult–Tour: Belgien

«Deux jours, une nuit» von Jean-Pierre und Luc Dardenne

Existiert Solidarität in der Arbeitswelt? Das ist «Deux jours, une nuit» von Jean-Pierre und Luc Dardenne.

Und plötzlich ist man eine Fremde unter Kollegen: Marion Cotillard als Sandra in «Deux jours, une nuit» von Jean-Pierre und Luc Dardenne. Bild: © Xenix

Es ist ein Szenario wie es tagtäglich auf dieser Welt geschieht: Ein Unternehmen beschliesst Sparmassnahmen und entlässt in der Folge Mitarbeitende. Das belgische Regie-Duo Jean-Pierre und Luc Dardenne, bekannt dafür, in seinen Filmen die Wunden sozialer Konflikte offen zu legen, treibt nun dieses Szenario in «Deux jours, une nuit» auf die Spitze: Sandra (überwältigend dargestellt von Marion Cotillard) kehrt nach langer Krankschreibung wegen Depressionen an ihren Arbeitsplatz zurück, um zu erfahren, dass der Personalchef für sie in Zukunft keinen Platz mehr im Unternehmen sieht. Es sei denn, ihre Kolleginnen und Kollegen würden Ende Jahr auf ihren Bonus verzichten. Dies alles geschieht an einem Freitag und die Abstimmung unter den Mitarbeitenden darüber, ob Sandra bleiben darf oder nicht, soll am Montag stattfinden.

In der Folge bleiben Sandra zwei Tage und eine Nacht, um die anderen Arbeiterinnen und Arbeiter umzustimmen. Existiert in einer Welt, in der die Arbeiterklasse zunehmend um das finanzielle Überleben ringt, überhaupt noch so etwas wie Solidarität? 

Die Gebrüder Dardenne zeigen in «Deux jours, une nuit» eine Frau, die um ihr Selbstwertgefühl kämpft und auf dem langen Weg dahin, Freund- und Feindschaft, Solidarität und Feigheit erlebt. Ein packendes Sozialdrama um ein Thema, das uns alle angeht.

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«Deux jours, une nuit». Belgien 2014. 96 Minuten. Regie und Drehbuch: Jean-Pierre und Luc Dardenne. Kamera: Alain Marcoen.

Mit: Marion Cotillard (Sandra), Fabrizio Rongione (Manu), Pill Groyne (Estelle), Simon Caudry (Maxime), Catherine Salée (Juliette)

Trailer »

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