16. Juni 2018

Kult–Tour: Australien

«Grinderman» von Grinderman

Wenn der Poet wieder zum Punker wird: Das ist «Grinderman» von Grinderman

Grinderman Bild: © Anti Records / Deirdre O'Callaghan

Plötzlich schien ihm der zunehmende Wohlklang in seinen Liedern wie eine kreative Sackgasse. Das Erstarren in der eigenen Kunst drohte. Und so erinnerte sich Nick Cave an jene Zeit in den 1980er Jahren als er mit seiner Band The Boys Next Door, die er später in The Birthday Party umtaufen sollte, Australien und den Rest der Welt in Aufruhr versetzte. Wie? Indem er biblische Zitate und Jugendfantasien mit seinem aus den Sümpfen geholten Blues und den Punkgitarren in ein kakophonisches Statement gegen das musikalische und gesellschaftliche Establishment verwandelte.

Und so beschloss der stilsicherste Dandy der Subkultur, dessen Identität er mit seiner Band The Bad Seeds über die Jahre verfeinerte, 2007 ein temporäres Nebenprojekt zu gründen. So entstand Grinderman – gemeinsam mit Drummer Jim Sclavunos, Bassist Martyn Casey und Violinist Warren Ellis.

Es war ein Quartett, das seiner Musik wieder die rohe Naturgewalt von damals verlieh. Dreckiger Blues, rumpelnde Bässe, Feedbacks, bis die Ohren schmerzen – und darüber ein entfesselter Nick Cave als Schamane, der das eigene musikalische Universum kurzum noch einmal zum Schwarzen Loch verdichtete, um es uns als Urknall um die Ohren schleudern zu können. «Grinderman» – ein Album der Sonderklasse und ein Beweis dafür, dass auch im 21. Jahrhundert die Urschrei-Therapie befreiend wirken kann.

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Grinderman. Grinderman. Anti Records

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