4. August 2012

Fiona Apple

The Idler Wheel…

Nur Stimme, Piano und Perkussion: Fiona Apple schmerzhaft nah, als sässe sie direkt vor dem Hörer.

ra. Als Fiona Apple 1996 mit zarten 19 Jahren ihr erstes Album «Tidal» veröffentlichte, da feierte die Plattenindustrie einen neuen Star am Pophimmel. Doch die junge Frau, das liess sich in den Untiefen ihrer Texte genauso erkennen wie in der Subtilität ihrer Musik, wollte mit dem Popgeschäft nichts zu tun haben., Die Verweigerung basierte nicht auf einer bewussten Haltung, sondern in ihrem Charakter: von traumatischen Erlebnissen ihrer Jugend gezeichnet und neurotisch veranlagt, verlegte sich sich Apple auf musikalische Psychogramme ihrer Befindlichkeiten. Dafür liess sie sich immer mehr Zeit. Seit ihrem letzten Werk «Extraordinary Machines» sind sechs Jahre vergangen und ihr neues Album mit dem knappen Titel «The Idler Wheel Is Wiser Than the Driver of the Screw and Whipping Cords Will Serve You More Than Ropes Will Ever Do» ist erst ihr Viertes. Mit abgemagerten, ja fast nackten Arrangements hat sie ihre Songs versehen: nur Stimme, Piano und Perkussion, alles schmerzhaft nah, als sässe sie direkt vor dem Hörer. Verlorene Liebe, aufblitzende Ironie, Pathos und Paranoia: Fiona Apple ist sich inhaltlich treu geblieben. Doch noch nie hat sie ihre Songs so ungeschützt vorgetragen. Und vom Pop ist sie weiter entfernt denn je: Man muss sich auf dieses sperrige Abenteuer schon einlassen. Am Ende siegt die Überzeugung, dass «The Idler Wheel…» keine Halbwertszeit besitzt: ein Album für die Ewigkeit.

#-#SMALL#-#Fiona Apple. The Idler Wheel Is Wiser Than the Driver of the Screw and Whipping Cords Will Serve You More Than Ropes Will Ever Do. Epic / Sony.
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Fiona Apple: «Every Single Night» (Videoclip) »
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